Helfen Sie uns zu helfen

Bis vor wenigen Tagen war Krieg in Europa undenkbar. Doch mit dem Angriff der russischen Armee auf die Ukraine ist dies nun traurige Realität geworden. Menschen wird das Recht auf Leben abgesprochen, auf Freiheit, auf Selbstverwirklichung und auf ein Streben nach Glück. Dies aber sind heilige und unveräußerliche Rechte jedes Menschen. 

Dieser Krieg macht viele von uns ungleich mehr betroffen als alle anderen Kriegshandlungen auf der Welt. Vielleicht wegen der räumlichen Nähe zu uns. Vielleicht aber auch, weil dieser Krieg offensichtlich so kaltblütig und so gezielt von einer einzelnen Person geplant und vorbereitet wurde.  Vielleicht macht es uns so betroffen, weil alles, was wir für verbindlich gehalten haben, in einer Nacht vom Tisch gefegt wurde. Vielleicht auch, weil wir sehen, wie zerbrechlich die Welt ist, die wir um uns herum aufgebaut haben. Vielleicht auch, weil wir Menschen kennen, die diesen Krieg hautnah miterleben müssen.

Aus unserem Partnerkindergarten in Sumy, nur 40 km von der russischen Grenze entfernt, ereilen uns täglich neue Schreckensmeldungen. Seit über 25 Jahren unterstützen wir die dortige Kita, in der auch Kinder mit Beeinträchtigungen betreut werden, mit Spenden und regelmäßigen Hilfslieferungen. Und nun müssen wir erleben, wie die Kinder und Erwachsenen ihre Heimat verlassen, um vor Krieg und Zerstörung zu fliehen.
Viele Menschen bringen derzeit zum Ausdruck, dass sie sich sprachlos, machtlos oder hilflos fühlen. Ja, wir mögen machtlos sein, aber wir müssen nicht tatenlos bleiben. Da wird zu Menschenketten, Kundgebungen und Friedensgebeten aufgerufen. Spenden gesammelt, Arbeitskreise gebildet, um zu überlegen, was getan werden kann.
Auch wir als Wichern Diakonie wollen helfen, damit die betroffenen Menschen die Folgen des Kriegs besser bewältigen können.

  • Willkommenspäckchen für Kinder: Als erste Sofortmaßnahme möchten wir die Kinderbeauftragte der Stadt Frankfurt, Jacqueline Eckardt, unterstützen, die 500 Willkommenspäckchen für Kinder zusammenstellen möchte. Unterstützen werden wir Sie dabei nicht nur mit Hunderten von süßen Snacks und Quetschis, die bei Kindern besonders beliebt sind. Unsere Werkstatt hat hilfe zum Packen der Willkommenspäckchen angeboten.
  • Spenden sammeln: Weiterhin fokussieren wir uns bei unserer Unterstützung besonders auf unseren Partnerkindergarten in Sumy. Hierfür möchten wir Spenden sammeln, die besonders nach dem kriegerischen Angriff helfen sollen, einen Weg in die Normalität zu finden. Gleichzeitig wollen wir mit den Spenden notwendige Hilfen hier vor Ort leisten.
    Spendenkonto: Sparkasse Oder-Spree - IBAN: DE08 1705 5050 3500 3342 95  |  Spendenboxen: Tante-Emma-Laden – Humboldtstraße 22; Werkstattladen „Der Laden“ – Große Scharrnstraße 28; Verwaltungsgebäude Wichern Diakonie – Luisenstraße 21-24; Kassenhaus im Wildpark; Bioladen - Gronenfelder Weg 22
  • Unterstützung bei Flucht: Wir werden Menschen aus dem Umfeld unserer Partner-Kita, die uns signalisieren, dass sie ihr Land verlassen müssen, vom ukrainischen Grenzübergang abholen und uns hier um sie kümmern, bis sie wieder gefahrlos in ihre Heimat zurückkehren können.
  • Freizeitangebote für Kinder: Weiterhin werden wir je nach Bedarf geflüchtete Menschen hier vor Ort in Frankfurt insbesondere Kinder mit verschiedensten Freizeitangeboten unterstützen. So kann es kostenlose Wildparkbesuche geben, aber auch Spielenachmittage in der Kita oder in unserer Turnhalle.
  • Friedensandacht: Für unsere Mitarbeitenden, Beschäftigten, Bewohner und betreuten Menschen der Wichern Diakonie, aber auch für alle Frankfurter, findet am nächsten Montag (07.03.) um 16.00 Uhr eine Friedensandacht in unserer Kapelle statt, um den Gefühlen Raum zu geben, die derzeit viele Menschen umtreibt.

In einem emotionalen Brief an die Kitaleitung Ludmilla versucht der Vorstand der Wichern Diakonie unsere Gedanken und Gefühle zum Ausdruck zu bringen.
So heißt es beispielsweise „es gibt kaum Worte, um unsere Erschütterung über die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine und natürlich insbesondere in Sumy zu beschreiben. Unsere Gedanken sind jeden Tag, gar jede Stunde bei Euch. Wir werden Euch alle in unser gemeinsames Friedensgebet einschließen.“ Weiter heißt es „Ihr seid nicht allein! Gebt uns bitte sofort Bescheid, wenn Ihr Hilfe durch uns benötigt, auch wenn es etwas ist, was wir bislang nicht bedacht haben. Wir umarmen Euch. Mögen die Gewehre und Kanonen schnell schweigen. Wir haben die große Hoffnung, dass wir Euch bald gesund wiedersehen können.“

Слава Україні     ( Ruhm der Ukraine)