Sorge um Kindergarten Nr.34 in Sumy

Seit 25 Jahren helfen wir unserem Partnerkindergarten in der Stadt Sumy mit regelmäßigen Spenden und Hilfstransporten. Die Stadt liegt nur 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt.  

„Guten Tag, meine lieben Freunde, Danke für die Unterstützung, für eure Sorgen, wir arbeiten wie gewohnt, aber im Herzen sind einige Sorgen, sogar die kleinen Kinder fragen, wo sie sich vor dem Donnern und Krach verstecken werden. Die Situation ist sehr ernst und beunruhigend. Wir haben uns mit Wasser eingedeckt, mit Kerzen usw. Wir versuchen ruhig zu bleiben und uns gegenseitig zu ermutigen, wir versuchen an das Gute zu denken und hoffen auf Frieden auf der Erde, wir umarmen euch. Liebe Grüße an alle von Ludmilla“, so hat es gerade Ludmilla Schramko aus der ukrainischen Stadt Sumy nach Frankfurt geschrieben.

Sie leitet dort den Kindergarten Nr. 34, der von unserer Diakonie und weiteren Firmen und Spendern seit nunmehr über 25 Jahren mit regelmäßigen Hilfstransporten unterstützt wird. Schon in vorigen Nachrichten sprach Sie von der schwierigen Situation. „Aus, dem nicht leichten Leben ist ein sehr schweres Leben geworden“, hat die engagierte Kindergartenleiterin vor einigen Tagen mitgeteilt. In dem Kindergarten der nur 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt ist, werden viele Kinder mit geistiger Behinderung, Körper- und Mehrfachbehinderung betreut“, erklärt Lars
Rinner der bei unserer Wichern Diakonie für dieses Projekt verantwortlich ist. Wir begleiten das Projekt gemeinsam mit dem Verein Förderkreis Sumy-Hilfe e.V. Dieser Verein kümmert sich in Sumy um die Schule für Geistig Behinderte. „Der letzte
Spendentransport unserer Mitarbeiter Andreas Hegner und Fred Noack sowie der Freunde aus dem Förderkreis mit vielen guten Begegnungen, der Freude der Kinder und Mitarbeiter, Musik, Essen und Zeit für gute Gespräche liegt erst gut vier Monate zurück. Doch welch ein Unterschied zu den Gefühlen dieser Tage, findet Lars Rinner. „In Gedanken sind wir bei Euch“, teilte er den ukrainischen Freunden mit, „und hoffen auf den Erhalt des brüchigen Friedens, vielleicht betet auch mancher dafür“. Viele in Sumy haben
Angst, dass noch mehr Leid geschieht. "In der Konfliktsituation der letzten Jahre zwischen der Ukraine und Russland haben sich die Spannungen auch in der Bevölkerung erhöht", resümiert Ludmilla Shramko. Schließlich sind viele der Bewohner in der Stadt  russischstämmig. „Außerdem haben ja auch schon viele junge Männer aus Sumy in dem schon fast 8 Jahre andauernden Konflikt im Donbass ihr Leben verloren oder wurden zu Kriegsversehrten“, schreibt Sie weiter. Trotzdem gehen die Menschen weiter ihrer Arbeit
nach und bringen die Kinder in den Kindergarten, sofern sie nicht wegen Corona zu Hause bleiben müssen. „Auch in Sumy erkranken immer noch viele Menschen daran“, so Ludmilla Shramko. Die Hoffnung auf Frieden wollen die Menschen aber nicht aufgeben, auch wenn bei einigen zu Hause schon gepackte Koffer stehen. Ob es den nächsten Transport im nächsten Jahr wieder geben wird, steht derzeit in den Sternen. Dabei braucht der Kindergarten und die Schule weiterhin Unterstützung wie etwa mit Kinder-Rollstühlen, Bastelsachen oder
therapeutisch-didaktischen Material oder auch Kinderkleidung. Barspenden sind ebenfalls vonnöten, die unter anderem in den Wohnstätten der Wichern Diakonie oder in den Gronenfelder Werkstätten mit Centbeiträgen von Bewohnern und Beschäftigten gesammelt werden. Davon werden Ersatzteile für Fahrzeuge oder Gebäude aber auch Obst und Gemüse für die Kinder gekauft. „Das gemeinsame Ziel zusammen mit den anderen Unterstützern ist es, bei der Verbesserung der Lern- und Lebensbedingungen für Menschen mit geistiger Behinderung in der Stadt Sumy in der Ukraine zu helfen“, erklärt Lars Rinner die langjährige Aufgabe. „Trotz der schwierigen Zeit erleichtern immerhin die Spenden die Arbeit im Kindergarten und in der Schule“, bedanken sich die Verantwortlichen aus Sumy.